Seit Montag teste ich Rdio . Ein Musik-Streaming Dienst der erst ein paar Tage in Deutschland verfügbar ist. Nach den 7 kostenlosen Test-Tagen bezahlt man entweder 4,99€ für Streaming aus dem Internet oder 9,99 € für die offline-Option zum Mitnehmen. Ich habe mich noch nicht entschieden. Der Vorteil wäre natürlich: Götz müsste sich nicht mehr alle zwei Wochen in London für mich bei Spotify einloggen.
Auf eine Empfehlung von Supersoulandreas hab ich mir dann auch gleich mal La Dispute reingestreamt. Ich war entzückt von Sound, Dichte und Emotion die die Band mit Ihren Songs vermittelt. Irgendwann fiel mir auf dass mich nicht nur die Stimme stark an Me Without You erinnert. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch.
Das Problem beim Streamen von Musik ist ja auch ein wenig die intergalaktische Auswahl. Was hör ich mir an, wenn ich (fast) alles auf der Welt hören kann? Da kommt einem die eigene Musikbibliothek fast schon wie der sichere Hafen vor. Ich startete meine Exkursion also von Bekanntem Terrain aus und schaute mal, ob vielleicht meine Freunde von “The Black Keys” die letzten Monate ein neues Album veröffentlich haben. Tatsache. Der Song “Lonely Boy” bescherte mir das gewisse Grinsen das einem nur langsam wieder aus dem Gesicht verschwindet. Das Video dazu sehe ich erst jetzt. Ähnlichkeiten mit Tänzchen die mein Sohn und ich seither vollbringen sind reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Der Song ist der einzige, der sich vom Album “El Camino” streamen lässt. Daniel findet es schade, dass es Labels gibt, die von Alben nur einen Song für Streaming freigeben und an dem herkömmlichen Modell des “Besitzens von Musik” festhalten – hier im Kontrast zur Idee des “Leihens” von Musik, welche wohl hinter der Streaming-Praxis steht. Bei mir ging der Plan des fiesen Labels allerdings auf: Ich konnte nicht an mich halten und habe es mir bei iTunes eingebibliothekt.
Ich habe hier noch keinen schlauen endgültigen Standpunkt gefunden. Es ist natürlich praktisch jeden erdenklichen Song via Streaming verfügbar zu haben. Dazu kommt das Speicherproblem welches hier von jemand anderem gelöst werden muss. Also Auswahl und Speicher sprechen für das Leih-Modell. Dagegen könnte die Unabhängigkeit stehen – was ich habe, habe ich – und es kann mir so leicht keiner mehr nehmen. Sehr schmerzhaft wäre, wenn ich mein Lieblingsalbum nicht mehr hören könnte, nur weil ein Streaming Provider das jetzt aus uncoolitätsgründen oder vielleicht auch wegen der Kohle nicht mehr providet. Zum anderen hab ich sehr gerne eine Schallplatte in der Hand. Leider grade keinen funktionstüchtigen Plattenspieler.
Das war auch schon das Neueste aus meiner platten Kiste. Ach ja – Thrice habe ich auch ganz stolz gestreamt. Und erfahren, dass die bei einigen meiner Freunde schon seit Jahren auf Heavy Rotation laufen… Ihr habt halt Geschmack!
Fein, fein. Gefällt mir, Dein Bericht. Cool an rdio finde ich bisher auch, dass ich sehen kann, was in meinem Netzwerk grad so gehört wird.