Früher hätt ich das gebloggt

ohne mit der Wimper zu zucken:

Heute ist das alles etwas anders. Fotos überschwemmen das Internet. Wenn dann auch noch Kaffee fotografiert wird ist das wirklich nicht sehr originell. Wenn das Ganze dann noch unscharf und unterbelichtet ist und eigentlich nur auf einem iPhone Bildschirm gut aussieht, weil da halt alles toll aussieht – dann ist es eigentlich ein Foto das man nicht wirklich zeigen, geschweige denn sehen muss. Wie geht es Euch damit? Wird Euch auch manchmal schlecht von der ganzen “belanglosen” Bilderflut? Einfach mal ein Foto gemacht von der Rauhfaser, Filter drauf und allen gezeigt. Ich nehme mich da nicht aus, stelle nur fest dass ich einen gewissen Sättigungsgrad erreicht oder überschritten habe.

Ich zeig’s Euch trotzdem, denn zum einen schmeckt der Kaffee gut – ein Geschenk meines Bruders, zum anderen hatte ich keine Lust auf den Instagram-quadrat-Beschnitt. Auch so ein Ding…

Egal. Ich habe ausserdem alle Buhrufe meiner Kaffeenerd Freunde ignoriert und mir noch nen Milchschaum plus drei Löffel Zucker draufgesetzt. Natürlich habe ich vorher mal dran genippt um zu testen wie er wirklich schmeckt: Super, na klar. Aber Zucker schmeckt halt auch geil.

Grüße an alle Nachtarbeiter da draussen.

Achso noch was: Das neue Photoshop CS 6 hat nen coolen Tiefenschärfe-Filter. Wurde auch Zeit. 😉

8 thoughts on “Früher hätt ich das gebloggt

  1. Benson

    Also ich bin kein Fotograf und weiß auch nicht wie man das macht darum gefällt mir vielleicht u. a. deswegen ein Bild auch wenn es handwerklich vielleicht nicht besonders herausragend ist oder vielleicht sogar unter aller Kanone ist, eben einfach weil mich das Motiv anspricht oder die Stimmung die das Bild transportiert oder weil ich weiß was das Gezeigte für eine Bedeutung für den Fotografen hat. So ähnlich geht es mir mit deinem Bild. Ein paar Kaffeebohnen aus einer 250 g Tüte. Filterröstung, vermutlich aus Berlin und deswegen vielleicht von Five Elephant. Und eine Kaffeetüte und ein Messlöffel. Ein Geschenk von deinem Bruder. Find ich alles dufte. Ein Hashtag oder ein Link wäre noch cool gewesen, aber ansonsten….hey willkommen bei der Demokratisierung der Bildenden Künste.

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  2. maze

    Für mich gibt es zwei Sorten von Bildern: solche, die mich wegen ihrer Ästhetik berühren, und solche die mich berühren, weil sie eine kleine Geschichte über den Fotografen erzählen. (Manche Bilder fallen auch in beide Kategorien, aber das führt jetzt zu weit.)

    Dein Bild fällt in Kategorie zwei. Deshalb finde ich es ganz gut. Dass der Kaffee ein Geschenk war und du in Sachen Zucker deinen eigenen Kopf hast, sind wichtige Details. Die machen die Geschichte rund.

    Ohne diese Details oder wenn wir uns nicht kennen würden wäre das kein schönes Bild für mich. So schon.

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  3. Matthias

    Milchschaum und 3 Löffel Zucker rocken!!

    Ich glaube, diese belanglose Bilderflut rührt auch ein bisschen daher, dass es so einfach ist, ein Foto aufzunehmen, es zu “bearbeiten” und zu veröffentlichen. Ich würde nie im Leben morgens meine 5D rausholen, den Kaffee auf dem Schreibtisch fotografieren, Speicherkarte raus, in Card-Reader rein, Bild in Lightroom importieren, bearbeiten, exportieren und dann irgendwo hochladen. Der Aufwand wäre das Ergebnis nicht wert. Aber mit dem iPhone ist das ganze halt in 20 Sekunden abgehakt. Und ich muss zugeben, dass ich da auch ein wenig bequem geworden bin. Vor ein paar Jahren bin ich noch stundenlang für 1 gutes Foto in der Pampa rumgerannt …

    Guter Denkanstoß jedenfalls.

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